Verhütung der Herzkreislauf-Erkrankungen – hilfreiche Information
Statistisch gesehen besteht heutzutage bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein erhöhtes Risiko. In Frankreich zählt man jedes Jahr etwa 110 000 Infarkte und 50 000 Todesfälle, die auf ein Koronaratherom zurückzuführen sind.
Obwohl diese Zahl in Bezug auf die Bevölkerung sehr hoch ist, belegt Frankreich damit weltweit den vorletzten Platz und wird nur noch von Japan unterboten. Im Vergleich zu den USA ist diese Zahl um das Dreifache geringer, im Vergleich zu Finnland sogar um das Vierfache (das an erster Stelle steht); mit dieser Zahl liegt Frankreich auch weit hinter Großbritannien, Kanada, Norwegen und Deutschland.
Auch wenn Hypercholtsterinämie bewiesenermaßen einen Risikofaktor darstellt, gibt es noch viel wichtigere Ursachen wie Rauchen, Bluthochdruck, erbliche Veranlagung, Diabetes „und alles, was wir bisher noch nicht kennen“, wie die Fachleute sagen.
Jeder weiß, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen weltweit die häufigste Todesursache sind. Doch wie Professor Apfelbaum zu sagen pflegt, wird häufig vergessen, dass das Durchschnittsalter bei Todesfällen aufgrund Herz-Kreislauf-Erkrankungen zwischen siebzig und fünfundsiebzig Jahren beträgt, was fast der durchschnittlichen Lebenserwartung entspricht.
Das vaskuläre Risiko ist geschlechtsspezifisch
Beim Mann tritt es vor allem zwischen dem 35. und 55. Lebensjahr auf. Bei der Frau besteht jedoch ein Hormonschutz bis zur Menopause. Danach sind nur die Frauen einem vaskulären Risiko ausgesetzt, die sich keiner Hormonbehandlung unterziehen.
Das Risiko zeigt sich erst im Alter von etwa siebzig Jahren mit Zunahme der Arterienablagerungen.
Internationale Untersuchungen haben im Übrigen gezeigt, dass in den Ländern, in denen Cholesterin als Risikofaktor reduziert werden konnte, die Todesfälle durch Herzinfarkt zwar zurückgegangen sind, dass aber die Mortalitätsrate insgesamt überhaupt nicht niedriger geworden ist.
Dies gilt zum Beispiel für die USA, wo 1985 eine große Anticholesterinkampagne gestartet wurde, die zu einem hysterischen und sogar krankhaften Verhalten der Bevölkerung geführt hat, wozu im Übrigen nur die Amerikaner fähig sind.
Sämtliche Hebel wurden in diesem Land in Bewegung gesetzt, um die extrem hohe Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. „Alle neunzig Sekunden stirbt ein Amerikaner an einem Herzinfarkt“ betonte Dr. Lenfant. Dazu ist zu sagen, dass bei vierzig Millionen erwachsenen Amerikanern der Cholesterinspiegel stark erhöht ist.
Aus mehreren Ärzteverbänden, Versicherungsgesellschaften, Pharma- und Nahrungsmittelindustrie wurde eine Expertengruppe gebildet, deren Aufgabe darin bestand, „Empfehlungen“ auszuarbeiten.
Diese Ratschläge wurden mit Unterstützung der Medien an die Bevölkerung weitergegeben. Einhundertfünfzigtausend Ärzte verteilten Informationsbroschüren an ihre Patienten; Ernährungsspezialisten, Ärzte und Krankenschwestern wurden in speziellen Kursen unterrichtet.
Diese große Kampagne mit dem Titel „know your Cholesterol numbers“ (seinen Cholesterinspiegel kennen) hat die Lebensgewohnheiten der Amerikaner entscheidend beeinflusst. Die Nahrungsmittelindustrie hat sich diesen neuen Markt „no Cholesterol“ (kein Cholesterin) natürlich sofort zunutze gemacht. Es wurden Produkte hergestellt, die überhaupt kein Fett mehr enthielten. Zu Butter hieß es nur noch „/ can’t believe it’s not butter“ (ich kann nicht glauben, dass es keine Butter ist); „es sieht aus wie Butter, schmeckt wie Butter, ist aber keine“.
Es war ganz einfach ein weiteres synthetisches Produkt (eine Art Pseudobutter). Mit Wurst und Käse wurde unter anderem genauso verfahren: Damit die Produkte auch ohne Fett appetitlich aussahen, wurden entsprechende synthetische Stoffe hinzugefügt. Dies hatte für den Verbraucher den Vorteil, dass der Fettgeschmack erhalten blieb.
Professor Slama, der diese Manipulationen verurteilt, geht davon aus, dass sich der Organismus auf die eine oder andere Art dafür rächen wird. Wenn man weiß, wie kompliziert die Mechanismen sind, die nach einer Nahrungsaufnahme in Gang gesetzt werden (Neurotransmitter, Hormone, Enzyme), muss man das Schlimmste befürchten.
Diese Praktik stößt im Übrigen bei den Franzosen auf Unverständnis, da ihre Mortalitätsrate bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den niedrigsten der Welt zählt, obwohl sie sich auf die herkömmliche Art und Weise ernähren (unverfälschte und vor allem erlesene Produkte).
Deshalb besteht jedoch keine Veranlassung, das Problem der Hypercholesterinämie zu vernachlässigen. Ohne so fanatisch zu reagieren wie die Amerikaner, sollte man dennoch die Folgen der Hypercholesterinämie für die Gesundheit objektiv abschätzen und die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen bei der Ernährung ergreifen, um sich davor zu schützen.